Reisemobile finden Jahr für Jahr mehr Anhänger. Ohne Zwänge zu reisen, autonom zu sein und jeden Tag an einem anderen Ort aufzuwachen, sind einige der Gründe, die zur Beliebtheit dieser Art des Reisens beitragen. Es ist unumstritten, dass das Reisen mit dem Wohnmobil (und anderen Reisemobilen) eine gewisse Freiheit mit sich bringt, allerdings müssen Reisende sich auch darüber bewusst sein, dass es feste Regelungen bezüglich des Fahrens und Parkens mit einem Wohnmobil gibt. Um unangenehme Überraschungen unterwegs zu vermeiden, sollte man genau über diese Vorschriften informiert sein. In diesem Artikel erfährst du daher alles, was du über Vorschriften für Wohnmobile in Spanien wissen musst.
Vorschriften zum Fahren und Parken eines Wohnmobils in Spanien
Das Fahren eines Wohnmobils
Welchen Führerschein braucht man zum Führen eines Wohnmobils?
Wenn du in Spanien mit einem Wohnmobil unterwegs bist, welches unter 3,5 Tonnen wiegt, ist der normale Führerschein der Klasse B ausreichend. Dies gilt für die meisten Freizeitmobile, die auf dem Markt erhältlich sind (Wohnmobile, Vans, Campingbusse…). Wenn du allerdings ein Wohnmobil steuern möchtest, das mehr als 3,5 Tonnen wiegt, dann benötigst du einen Führerschein der Klasse C1. Beachte, dass bei den Gewichtsangaben das Maximalgewicht gemeint ist, d.h. das Gewicht, welches das Wohnmobil erreichen kann, wenn es bereits mit Passagieren und Gepäck beladen ist.
Gibt es eine spezielle Straßenverkehrsordnung für Wohnmobile?
In Spanien werden Wohnmobile, auch solche, die unter 3,5 Tonnen wiegen, generell der Fahrzeugklasse M1 zugeordnet. Die Tempolimits unterscheiden sich daher von denen, die für normale PKWs gelten. Folgende Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten in Spanien für Wohnmobile unter 3,5 Tonnen:
- 50 km/h innerorts
- 80 km/h außerorts
- 90 km/h auf Landstraßen mit Seitenstreifen
- 100 km/h auf Autobahnen und Autovías
Auch Wohnmobile über 3,5 Tonnen müssen abweichende Tempolimits respektieren:
- 50 km/h innerorts
- 80 km/h außerorts
- 80 km/h auf Landstraßen mit Seitenstreifen
- 90 km/h auf Autobahnen und Autovías
Welche Tarife gelten auf Autobahnen in Spanien mit dem Wohnmobil?
Die Mautpreise unterscheiden sich nach Gebieten, Reisezeitraum und Fahrzeugkategorie. Hier kannst du die Preise der verschiedenen Autobahnen nach Fahrzeugkategorie abrufen. Aktuell gibt es auf den Mautstrecken in Spanien drei Fahrzeugkategorien: Ligeros (leichte Fahrzeuge), Pesados 1 (LKW Klasse 1) und Pesados 2 (LKW Klasse 2). Im Allgemeinen zahlen die Wohnmobile die gleichen Preise wie die leichten Fahrzeuge. Wenn du dir nicht ganz sicher bezüglich der Fahrzeugklasse deines Wohnmobils bist, kannst du auf der Internetseite der Autobahngesellschaft Autopistas genauere Informationen abrufen.
In Spanien ist es relativ einfach, ausschließlich auf kostenlosen Autobahnen durch das Land zu reisen. Du solltest nur im Hinterkopf behalten, dass auf kostenlosen Straßen immer mehr los ist, vor allem im Sommer!
Das Parken mit dem Wohnmobil in Spanien
Nach der DGT (Dirección General de Tráfico) gelten für Wohnmobile bezüglich des Parkens die gleichen Regeln wie für Autos. Es gibt also kein spezielles Parkgesetz für Wohnmobile.
Du darfst mit dem Wohnmobil parken, wo du möchtest, solange kein Schild auf ein bestimmtes Verbot hinweist. Allerdings solltest du deinen Parkplatz nicht in einen Campingplatz umwandeln, d.h. du solltest keine Markise ausfahren, Stühle oder Tische aufstellen oder andere Camping-Accessoires aus dem Wohnmobil auspacken. Die Gemeinden sind, was diesen Punkt angeht, ziemlich streng und Bußgelder können schnell teuer werden, vor allem in touristischen Gebieten.
Um ordnungsgemäß zu Parken müssen die folgenden 3 Regeln respektiert werden:
- Die Räder stellen den einzigen Kontakt zwischen dem Wohnmobil und dem Boden dar (oder eventuell Keile, wenn das Wohnmobil über 3,5 Tonnen wiegt oder wenn der Boden abschüssig ist).
- Der vom Wohnmobil eingenommene Raum darf nicht über die auf dem Boden festgelegten Markierungen hinausgehen und nicht über das Fahrzeug selbst hinausragen. Das Dach darf geöffnet werden, wenn es nicht die Ausmaße des Fahrzeugs überschreitet.
- Das Wohnmobil darf keine Flüssigkeiten oder Rückstände ausstoßen.
Einige Gemeinden sind zunehmend strenger, was das Parken von Wohnmobilen betrifft, vor allem in touristischen Gebieten, du solltest dich daher im Vorfeld über eventuelle Beschränkungen am Reiseziel informieren.
Um jedes Risiko zu vermeiden, kannst du mithilfe der CaraMaps-App spezielle Wohnmobilstellplätze oder Campingplätze ansteuern! So findest du die besten Adressen, um ganz entspannt zu campen.
Es lohnt sich ebenfalls einen Blick in unseren Artikel “Die besten Wohnmobilstellplätze in Spanien” zu werfen.
Wildcampen mit dem Wohnmobil in Spanien
Wir neigen dazu zu glauben, dass Wildcampen in Spanien akzeptiert wird und dass wir dort machen können, was wir möchten… Aber nein! Wildcampen ist in Spanien verboten! Es gab eine Norm aus dem Jahr 1966, die das Wildcampen auf staatlicher Ebene regelte, die jedoch durch das Königliche Dekret 39/2010 aufgehoben wurde. Letzteres entschied, dass es nun in den Zuständigkeitsbereich der Autonomen Gemeinschaften fällt, Gesetze zum Thema Wildcampen zu erlassen. Was die Gesetzeslage noch komplizierter macht: Die einzelnen Gemeinden haben das letzte Wort, was die Erlaubnis oder das Verbot des Wildcampens auf ihrem Gebiet betrifft.
Dies führt dazu, dass Wildcamping in manchen Regionen mehr oder weniger toleriert ist und in anderen Gebieten zu hohen Strafen führt. Erkundige dich daher am besten bei den örtlichen Behörden, wenn du vorhast, mit dem Wohnmobil in der Wildnis zu campen. Das freie Campen in Nationalparks oder an der Küste ist generell streng verboten. Gerade in der Sommersaison gibt es viele Kontrollen.
Beispielsweise ist das Wildcampen in Aragonien per Dekret verboten, wo Bußgelder zwischen 600 und 6000 Euro verhängt werden können. In Asturien ist das Wildcampen ebenfalls verboten, stellt aber ein geringfügiges Vergehen dar, bei dem Bußgelder zwischen 60 und 600 Euro drohen. Auf den Balearen hingegen ist das Wildcampen akzeptiert, wenn man sich mehr als 3 km von einem Gemeindecampingplatz oder einem Ortskern entfernt befindet und nicht länger als 3 Tage am selben Ort bleibt.
Möchtest du mehr zum Thema Wildcampen in Spanien erfahren? In unserem Blogartikel kannst du “Die schönsten Orte zum Wildcampen in Spanien” entdecken!
Wie haben sich die Vorschriften für Wohnmobile in den letzten Jahren entwickelt?
Einführung von Umweltzonen
Seit 2021 gibt es in einigen Städten Spaniens mehrere Umweltzonen (ZBE), in denen Fahrzeuge ohne Umweltplakette nicht mehr fahren dürfen. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen zu senken. Diese europaweite Initiative ist Teil des Pariser Abkommens von 2015. Bis Ende 2023 müssen in Spanien alle Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern diese Umweltmaßnahmen umsetzen. Zum heutigen Zeitpunkt haben nur 12 Städte Umweltzonen eingeführt: Madrid, Barcelona, Córdoba, Pontevedra, Sevilla, Badalona, Rivas-Vaciamadrid, San Cugat del Vallés, Sant Joan Despí, L’Hospitalet de Llobregat, Pamplona und Zaragoza. Jede Stadt legt ihre Zugangsregelungen und Perimeter selbst fest.
Wenn eine Stadt über eine ZBE verfügt, muss sich der Eigentümer eines PKWs oder Wohnmobils um die Besorgung einer Umweltplakette kümmern, um in diesen Zonen fahren zu dürfen. Fahrzeuge mit der Plakette A dürfen nicht in diesen Zonen zirkulieren, da sie als zu umweltschädlich eingestuft werden. Fahrzeuge mit den Plaketten B oder C sind in den Zonen mit Einschränkungen erlaubt. Um herauszufinden, welche Plakette dein Fahrzeug haben muss, kannst du die Website der DGT besuchen.
Immer stärkere Beschränkungen für Wohnmobile
Kürzlich wurde für das Biosphärenreservat Menorca ein Gesetz erlassen, welches den Zugang für Fahrzeuge zur Insel während des Sommers 2023 einschränkt. Die Beschränkung gilt sowohl für Autos als auch für Wohnmobile und könnte sich auf die gesamten Balearen ausweiten, darunter Ibiza. Das Gesetz entstand, um das Biosphärenreservat Menorca vor Verschmutzungen zu schützen, ist aber auch das Ergebnis des wachsenden Drucks der Inselbewohner, die sich jeden Sommer von Freizeitfahrzeugen „überrannt“ fühlen.
Im Allgemeinen kann im ganzen Land eine gewisse Spannung zwischen Wohnmobilreisenden und Gemeinden beobachtet werden. Manche schließen sogar Ihre Park- oder Stellplätze, um ein zu hohes Besucheraufkommen zu vermeiden. Dies gilt beispielsweise für die Gemeinde Cunit in Katalonien, die das Parken von Wohnmobilen an der Strandpromenade unterbinden möchte, da sie der Meinung ist, dass einige Nutzer die grundlegenden Parkregeln nicht einhalten, z. B. ihre Möbel nicht herauszustellen. Die Regelungen für Wohnmobile könnten sich zum Sommer hin verschärfen und es ist mit regelmäßigen Kontrollen zu rechnen, vor allem am Strand. Um komplett sorgenfrei zu reisen, empfehlen wir dir unsere CaraMaps-App herunterzuladen, mit deren Hilfe du die schönsten Orte für Wohnmobil während deiner Reise durch Spanien findest.
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